Festungsrouten und Festungstouren in Mainz und in Rheinhessen
Wandern und Radfahren zu den Mainzer Forts und entlang der Selzstellung
Blick von den Resten des Munitionsraums und der Befehlsstelle auf dem Rabenkopf bei Wackernheim in den Rheingau. Zu sehen ist heute noch eine große Betonplatte vom Dach der großen Festungsanlage.
Die größten Teile der Festung Mainz sind unter der Erde verschwunden. Das bedeutet allerdings nicht, dass hiervon nichts mehr zu sehen ist oder dass es hiervon keine Spuren mehr gibt.
In Mainz gibt es die Festungsstadt noch an vielen Plätzen zu entdecken. Auch in der rheinhessische Landschaft gibt es noch Hinweise auf die Standorte der Festungswerke. So weisen Baumbewuchs und Bodenformationen entlang der alten Militärringstraße auf die einstige Existenz der Selzstellung hin. In vielen von Bäumen und Sträuchern bewachsenen Grundstücken am Rande des Mainzer Berges zwischen Wackernheim und Essenheim finden sich noch Betonteile von Infanteriestützpunkten, Munitions- oder Artillerieräumen. Auch in den Weinbergen zwischen Zornheim und Bodenheim finden sich Reste der Selzstellung. Zu erkennen sind sie meist in Gehölzinseln, die von unzähligen Weinreben eingerahmt sind.
In Mainz selbst fällt es leichter, die Orte ausfindig zu machen. Hier zeigen häufig entsprechende Straßenschilder den richtigen Weg und auf unbebauten Flächen könnten vor dem geistigen Auge beispielsweise die Forts Weisenau, Heiligkreuz, Hechtsheim oder Zahlbach wieder entstehen. Das gelingt besonders gut im Hartenbergpark, wo sich noch Reste von Fort Hartmühl und Fort Hartenberg an den beiden Enden der Erholungsfläche befinden.
Vorschläge für Festungstouren in Mainz und Rheinhessen
Festungsstadt Mainz entdecken
Hiwweltour Bismarckturm: Premiumwanderweg mit Blick auf Festungsgeschichte
Die Hiwweltouren sind im Land der 1000 Hügel, oder ‘Hiwwel‘, wie sie hier genannt werden, beheimatet. Die Prädikatswanderwege führen durch Deutschlands größtes Weinanbaugebiet Rheinhessen: Über sanfte Hügel, mitten durch gepflegte Weinberge, zu aussichtsreichen Hohen und idyllischen Tallagen“, so wirbt die Rheinhessen-Touristik GmbH unter dem Motto „Querfeld Wein“ für Wanderungen mit überwältigenden Blicken ins Rheintal und in den Taunus. Zu entdecken gibt es dabei weite Hügellandschaften, gepflegten Weinanbau und einladende Winzerorte. Und natürlich geschichtsträchtige Orte. So zum Beispiel entlang des Prädikatswanderweges rund um den Bismarckturm bei Ingelheim und Gau-Algesheim. Entlang der „Hiwweltour Bismarckturm“ haben die Stadt Gau-Algesheim in Kooperation mit der Carl-Brilmayer-Gesellschaft zwei Erinnerungstafeln auf dem Westerberg zu heute noch erhaltenen Infanteriestellungen aus der Zeit des Ersten Weltkrieges aufgestellt.
„Obwohl hier nie Kämpfe stattgefunden haben, zeigen uns diese Bodendenkmäler mit ihren Infanteriestellungen auf dem Westerberg, dass Rheinhessen einem Krieg in den Weinbergen nur knapp entronnen ist“, stellte eine Besucherin bei der Eröffnung der Erinnerungstafeln am 3. Mai 2015 fest. Für die Wanderer entlang des Premiumwanderwegs werden jetzt die regionalen Spuren der Geschichte des Ersten Weltkriegs sehr anschaulich lebendig und die Bedeutung der Festungsreste als kulturelles Erbe erlebbar gemacht.
Festungsrouten in dem Buch "Bollwerk Mainz"
In dem Buch "Bollwerk Mainz" gibt es eine Reihe von Karten, auf denen die Lage der Festungswerke aus der Zeit des Ersten Weltkrieges eingezeichnet sind. Um die Lage der fast 400 Festungswerke festzustellen, wurden für das Buch die Pläne des Entfestigungsamtes von 1920 auf eine maßstäbliche und nach Norden ausgerichtete aktuelle Karte vom rheinland-pfälzischen Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation übertragen. Ermöglicht wurde dies durch eine Georeferenzierung, also der mathematischen Zuweisung raumbezogener Informationen zu einem Datensatz.
Das Beispiel einer im Buch abgebildeten Karte zeigt die folgende Abbildung für den Unterabschnitt I a der Selzstellung zwischen Heidesheim und dem Ober-Olmer Wald:
Karte vergrößern und für Wanderung oder Radtour ausdrucken
Festungsroute in der Festungsstadt Mainz
Die Stadtverwaltung Mainz hat im Jahr 2009 ein Faltblatt "Festungsroute: Entlang an Mauern und Türmen der Festung Mainz" herausgegeben. Für Radfahrer und Wanderer gibt es unter dem Motto "Entlang an Mauern und Türmen der Festung Mainz" einen Vorschlag für eine Festungsroute. Hierzu schreibt die Stadt Mainz:
"...Die Festung prägt das Stadtbild und lädt ein, 'erobert' zu werden - egal ob man Wandern oder Radeln bevorzugt. Die Broschüre "Festungsroute" führt 13, 5 Kilometer durch die Mainzer Innenstadt und die angerenzenden Stadtteile bis nach Kastel.Die 20 Stationen von der Römerzeit über das Mittelalter bis zur Bundesfestung im 19. Jahrhundert sind ausführlich beschrieben. Folgen Sie der vorgeschlagenen Route und erleben Sie die abwechslungsreiche Geschichte der Stadt Mainz, die sich in ihren Festungen spiegelt."
Die Festungsroute ist in allen Buchhandlungen, der Touristik Centrale, in den Ortsverwaltungen und im Vermessungsamt der Stadt Mainz zum Preis von 50 Cent erhältlich.
Weitere Führungen in der Festungsstadt Mainz
Führung in die unterirdischen Gänge von Fort Josef
Veranstalter: Mainzer Unterwelten e.V.
http://www.mainzer-unterwelten.de/unterwelt-fuehrungen-themen/
Führungen zur "Wacht am Rhein"
Veranstalter: Verein „Geographie für Alle e.V. - Stattreisen Mainz“
http://www.geographie-fuer-alle.de/stadtfuehrung-Mainz
http://www.geographie-fuer-alle.de/stadtfuehrung-mainz/79-die-wacht-am-Rhein
Führung Zitadelle
Veranstalter: Initiative Zitadelle Mainz e.V.
http://www.zitadelle-mainz.de/category/fuehrungen/
Virtuelle Führung
http://www.zitadelle-mainz.de/startseite/
Garnisonsmuseum
Förderkreis Mainzer Garnisonsmuseum
http://www.festung-mainz.de/festung/garnisonsmuseum.html
Faltbaltt zur Ausstellung
http://www.festung-mainz.de/fileadmin/user_upload/files/Faltblatt_Garnisonsmuseum.pdf
Quellen der Bilder beim Start der Seite: GeoBasis-DE/LVermGeoRP2012-09-24 (DTK 25), bearbeitet von Ludwig Schirmer
Quelle der Karte: Buch "Bollwerk Mainz - Die Selzstellung in Rheinhessen"