Hechtsheim: 100 Jahre Erster Weltkrieg
23. November 2018 – Vor 100 Jahren endete der Erste Weltkrieg, der nahezu 17 Millionen Menschen den Tod brachte. Aus diesem Anlass hat der Verein Hechtsheimer Ortsgeschichte für den 23. November 2018 um 19.30 Uhr zu einem Vortragsabend mit dem Mainzer Regionalforscher, Historiker und Buchautor Dr. Rudolf Büllesbach ins Katholische Gemeindehaus Hechtsheim , Georg-Büchner-Straße 1 eingeladen: „Als die Festungsbahn durch die Ortsmitte fuhr – Hechtsheim im Ersten Weltkrieg“.
Die Festungsanlagen der Selzstellung haben für einige Jahre die Menschen in Rheinhessen berührt und die Landschaft stark geprägt. Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs wurden auf einer Länge von 26 km mehr als 300 Festungswerke errichtet, die sich halbkreisförmig von Heidesheim bis nach Gau- Bischofsheim erstreckten. Die Versorgung des Forts und der Bunkeranlagen lief über Militärstraßen und den oftmals parallel dazu verlaufenden, rund 40 Kilometer langen Festungsbahnen. Ein Strang dieser Festungsbahnen führte über das Fort Weisenau, den Henkackerweg, die heutige Straße Am Hechenberg durch die Hechtsheimer Ortsmitte zum Lindenplatz und dann über die Grauelstraße ins Kesseltal. Die in der Gemarkung Hechtsheim errichteten Festungswerke und sonstige Militäranlagen wie die Telegraphenstation am damaligen Sportplatz Heuerstraße wurden entsprechend den Vereinbarungen im Versailler Vertrag nach dem Ersten Weltkrieg gesprengt, die Festungsbahn abgebaut und die alte Pflasterung auf den Ortsstraßen wiederhergestellt.
Mit Geschichten, Karten und vielen Bildern wurde dieser Teil der rheinhessischen Geschichte mit einem besonderen Bezug zu Hechtsheim am 23. November 2018 wieder lebendig gemacht. Wer daran zweifelte, ob eine Eisenbahn wirklich durch Hechtsheim bis ins Kesseltal gefahren ist und wie die militärischen Anlagen auf Hechtsheimer Gemarkung tatsächlich ausgesehen hat, konnte bei der Veranstaltung viel Interessantes erfahren.